New Work – Kurz & Kompakt
- New Work beschreibt den strukturellen Wandel in der Arbeitswelt, wodurch Prozesse agiler gestaltet und Mitarbeiter aktiver einbezogen werden, um ihre Potenziale zu entfalten.
- Von Bedeutung sind der individuelle Erfolg, Selbstverwirklichung, Selbstverantwortung und Sinnhaftigkeit.
- Im Arbeitsalltag definiert sich Neues Arbeiten durch flache Hierarchien, neue Führungsmethoden, flexible Arbeitsgestaltung und den Einsatz moderner Technologien.
- Beispiele für die Umsetzung von New Work sind Freelancing, Remote Work oder Homeoffice, die 4-Tage Woche oder 6-Stunden-Tage.
- Durch Neues Arbeiten sollen sich Mitarbeiter aktiv einbringen und beruflich entfalten können. Sie sollen Initiative zeigen und Verantwortung übernehmen.
- Gängige Methoden des New Work sind Homeoffice, Desk Sharing, Fluide Teams, Coworking Spaces, Thinktanks, Lounges und Bürohunde.
- Durch den Einsatz von New Work bleibst du wettbewerbs- sowie zukunftsfähig, gewinnst und hältst gute Mitarbeiter, die langfristig deine Produktivität und Innovationskraft steigern.
- Für New Work braucht es auch einen neuen Führungsstil. Im New Leadership bist du eher ein Mentor, der vertraut und Mitarbeiter zur Eigenverantwortung befähigt.
Arbeitswelt der Zukunft – Was sind aktuelle Trends in der Arbeitswelt?
Coffee Badging, schon mal gehört? Das ist ein stiller Protest gegen die Büropflicht. Nach der Pandemie, in der viele im Homeoffice arbeiten durften, drängten die meisten Führungskräfte auf eine Rückkehr ins Büro. Tatsächlich glauben sogar viele Führungskräfte, dass es Homeoffice irgendwann nicht mehr geben wird.
Arbeitnehmer, die zur Präsenz genötigt werden, gehen beim Coffee Badging nur für einige Stunden ins Büro, um ihr Gesicht zu zeigen, bevor sie wieder nach Hause gehen. Die Zeit wird dabei hauptsächlich kaffeetrinkend mit Kollegen verbracht. Grund für diese Protest-Methode könnte sein, dass Führungskräfte als Grund für die Büropflicht den kollegialen Austausch angeben. Die Veränderungen der Arbeitswelt sind damit für alle spürbar.
Denn insbesondere die Pandemie durch das Corona-Virus hat gezeigt, dass es auch anders geht und neue Formen der Arbeit gelebt werden können. Feste Strukturen wurden in Frage gestellt und mehr Flexibilität eingefordert. Aber auch die Digitalisierung, die technische Entwicklung, künstliche Intelligenzen & Co. haben zu einer Veränderung beigetragen.
Während in vielen Branchen außerdem Überstunden zum guten Ton gehörten, wünschen sich Arbeitnehmer heute vor allem eine ausgewogene Work-Life-Balance, also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben.
Solche Trends machen deutlich, dass sich Arbeitnehmer eine Veränderung der Arbeitswelt nicht nur wünschen, sondern sich aktiv dafür einsetzen. Insbesondere als Arbeitgeber solltest du darauf Rücksicht nehmen, denn vor allem ohne eine Homeoffice-Option würden nach der Owl Labs-Studie 7 % der Befragten sofort eine Kündigung einreichen. 33 % würden zwar ins Büro zurückkehren, sich aber zeitgleich einen neuen Arbeitgeber suchen.
Neues Arbeiten und seine Maßnahmen sind genau für diesen Wunsch optimal, denn es werden neue Methoden gefunden, Arbeit flexibel umzusetzen.
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Was ist New Work?
Bei New Work, Englisch für Neues arbeiten, handelt es sich in Zeiten der Digitalisierung, Globalisierung und des demografischen Wandels um ein neues Verständnis von Arbeit. Neues Arbeiten ist damit weniger ein Trend, sondern eine grundsätzliche Veränderung der Arbeit.
New Work beschreibt den strukturellen Wandel in der Arbeitswelt, wodurch Unternehmen und Mitarbeiter ein neues Mindset benötigen. Agilere Prozesse, Potenzialentfaltung, flexible Arbeitsgestaltung und das aktive Einbeziehen von Mitarbeitern in Entscheidungen wird immer wichtiger.
Das Konzept basiert also auf der Beobachtung des Paradigmenwechsels in unserer Gesellschaft: “Old Work” ist ein Phänomen der Industriegesellschaft, während New Work eine Ausgestaltung der Wissens- und Informationsgesellschaft ist, in der wir heute leben.
Neues Arbeiten bezeichnet eine neue Arbeitswelt, in der verschiedene Aspekte von Bedeutung sind:
- individueller Erfolg
- Selbstverwirklichung
- Flexibilität bzw. Freiheit
- Selbstständigkeit bzw. Selbstverantwortung
- Sinn und Weiterentwicklung
- Teilhabe an der Gemeinschaft
- Wettbewerbsfähigkeit
Bei New Work spielt die Vertrauenskultur eine große Rolle. Denn um Arbeitnehmern Flexibilität und Raum für Selbstverwirklichung zu gewährleisten, muss ein gegenseitiges Vertrauen bestehen.
New Work zeichnet sich dabei im Arbeitsalltag grundsätzlich aus durch:
- flache Hierarchien
- neue Führungsmethoden
- flexible Arbeitsgestaltung
- agiles Projektmanagement
- Einsatz moderner Technologien
- abteilungsübergreifendes Teamwork
Dabei stehen Freiheit, Selbstständigkeit und Sinnstiftung im Arbeitsalltag im Fokus. New Work soll dabei genau die Arbeit sein, die Arbeitnehmende auch tatsächlich verrichten wollen. Der Mensch in New Work soll also nicht mehr nur eine Arbeit verrichten, sondern sich mit Hilfe seiner Arbeit selbst verwirklichen.
Wer hat New Work erfunden?
New Work geht zurück auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, der das Konzept in den 80er Jahren als Gegenmodell zum Sozialismus entwickelte. Das Konzept der “Neuen Arbeit” war ursprünglich also eher politisch, weil Bergmann überzeugt war, dass der Sozialismus keine Zukunft hat. New Work stellte ein zukunftsfähiges Gegenmodell dar.
Bergmanns Ansatz war die Entwicklung von einer unterdrückenden Lohnarbeit hin zu einer selbst bestimmten Arbeitsform, welche Handlungsfreiheit und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht. Seine Ansätze wurden in den letzten Jahren geprägt und ausgebaut.
Was gehört alles zu New Work?
Neues Arbeiten umfasst alle neuen Arbeitsformen, die vor dem Hintergrund des Arbeitswandels entstanden sind. In unserem Arbeitsalltag ist New Work praktisch schon präsent:
- Freelancing
- Remote Work oder Homeoffice
- 6-Stunden-Tage
- 4-Tage-Wochen
- Coworking-Spaces
Andere Methoden, die zur Neuen Arbeit zählen, sind zum Beispiel:
- Agiles Arbeiten
- Work-Life-Blending
- Crowdworking
- Knowledge Worker
Um für agiles Arbeiten Platz zu machen, müssen tradierte Hierarchien aufgebrochen werden. Also auch die Struktur bzw. Organisation des Unternehmens muss sich verändern. In der Praxis sind das zum Beispiel sogenannte Mixed Teams, also gemischte Teams. Mitarbeiter werden nach ihren Kompetenzen aufgeteilt, um diverse Teams zu bilden. Arbeitnehmer mit verschiedenen Expertisen und Hintergründen zusammenzubringen, soll innovative Ideen fördern.
Was ist der Unterschied zwischen Arbeiten 4.0. und New Work?
Der Begriff New Work fasst alle Entwicklungen zusammen, die für eine moderne und am Mitarbeiter orientierte Arbeitswelt von Bedeutung sind. Dazu gehört auch Arbeit 4.0, die sich auf die Umsetzung für den Arbeitnehmer bezieht.
Arbeit bzw. Arbeitswelt 4.0 definiert nicht nur den digitalen Arbeitsplatz, sondern setzt auch den Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen in den Mittelpunkt. Bei der Neuen Arbeit im Vergleich dazu wird nicht nur die Arbeitswelt der Mitarbeiter, sondern die gesamte Unternehmensstruktur bis hoch zur Führungsebene verändert.
Was sind Ziele von New Work?
Mit der Umsetzung von New Work geht es Arbeitgebern hauptsächlich darum, gute Mitarbeiter zu finden oder zu binden. Dadurch, dass Arbeitnehmer heute nicht mehr rein durch Geld oder Status motiviert werden, sind Veränderungen zwangsläufig notwendig.
Viele Menschen wollen sich heute sowohl privat als auch beruflich entfalten und weiterentwickeln. Sie wollen sich zugehörig und wertgeschätzt fühlen. Wenn Arbeitgeber dafür keinen Raum bieten, haben sie mit vielen Kündigungen zu kämpfen, was sich wiederum negativ auf die Produktivität auswirkt.
Grundsätzlich ist Neues Arbeiten dazu ausgelegt, Mitarbeiter dazu zu befähigen, ihr Talent und Engagement einzubringen und somit das Unternehmen voranzutreiben. Mitarbeiter werden in diesem Konzept als Intrapreneure angesehen, die Initiative zeigen und Verantwortung übernehmen.
Mit dem Konzept des Neuen Arbeitens soll außerdem eine stärkere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erreicht werden. Mitarbeiter möchten ihre Arbeitszeit flexibler und selbstbestimmter gestalten, sodass mit einem Fokus auf die Lebensqualität ein höheres persönliches Wohlbefinden erreicht werden kann.
New Work Methoden, Konzepte und Maßnahmen
Neues Arbeiten ist ziemlich facettenreich und beinhaltet verschiedene Methoden und Konzepte sowie einzelne Maßnahmen zur Umsetzung.
Was ist das New Work Konzept?
Das New Work Konzept basiert hauptsächlich auf zwei Hauptaspekten bzw. Methoden: Flexibilität und Nachhaltigkeit. Flexibilität wird dabei sowohl auf Seiten des Unternehmens (hinsichtlich Herstellung, Dienstleistung oder Kundenkontakt), aber auch auf Seiten der Arbeitnehmer (hinsichtlich Zeit, Ort, Form und Arbeitsweise) gefordert.
Flexibilisiert werden kann:
- die Arbeitszeit: Teilzeit, Kurzarbeit, Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit, Wunscharbeitszeit oder andere individuelle Arbeitszeitmodelle
- der Arbeitsort: Homeoffice bzw. Mobiles Arbeiten, Remote Work, Hybrides Arbeiten oder Telearbeit
Außerdem gibt es eine
- organisatorische Flexibilisierung durch zum Beispiel den Abbau von Hierarchien und dem Einsatz agiler Strukturen
- fachliche Flexibilisierung durch Wissenstransfer oder dem Einsatz qualifizierter Mitarbeiter in verschiedenen Abteilungen
Die flexibleren Arbeitsweisen wirken sich gesellschaftlich und ökologisch grundsätzlich positiv aus, da Arbeitswege und Dienstreisen gespart werden. Dank New Work wird also auch eine gewisse Nachhaltigkeit ermöglicht.
Neue Arbeitsformen mit New Work
Eine neue Entwicklung ist das Work-Life-Blending. Dabei vermischen sich durch Flexibilität in Arbeitszeit und -ort Arbeit und Privatleben miteinander und können nicht mehr klar voneinander abgegrenzt werden. Man geht dann zum Beispiel morgens einkaufen, fängt später mit der Arbeit an, macht zwischendrin den Haushalt oder führt persönliche Telefonate. Im Umkehrschluss erfordert das mitunter aber auch die Bereitschaft, während der offiziellen Freizeit für berufliche Zwecke erreichbar zu sein.
Durch die Vermischung von Arbeit und Privatleben soll die Arbeit flexibler, aber auch produktiver ablaufen. Work-Life-Blending äußert sich zum Beispiel in flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie Homeoffice oder Vertrauensarbeitszeit, also Arbeiten ohne Stechuhr. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, gesetzliche Ruhezeiten einzuhalten.
Weitere Arbeitsformen sind zum Beispiel:
Knowledge Worker und Learning Worker
In unserem Zeitalter zählt Wissen zu einer der wertvollsten Ressourcen, sodass kontinuierliches Lernen in den Fokus rücken. Der Knowledge Worker ist eine Person, die sich Wissen angeeignet hat und mit Hilfe von kreativem Denken innovative Strategien zur Problemlösung finden kann.
Das Konzept des Learning Workers besagt zusätzlich dazu, dass zur Wissensaneignung auch gehört, sich kontinuierlich fortzubilden und dazu auch bereit zu sein. Dabei geht es nicht nur darum, theoretisch neues Wissen zu erlernen, sondern uns auch neue Lernmöglichkeiten und Denkweisen anzueignen. Durch neue Technologien, Schulungsräume und Tools muss also lebenslanges Lernen ermöglicht werden.
Crowdworking
Crowdworker absolvieren eine Arbeit bzw. Aufgaben, egal wo auf der Welt, für die kein fundiertes Wissen gefordert ist, sondern die mit einem hohen Arbeitsaufwand einhergehen. Das meint zum Beispiel das Testen von Apps oder das Kategorisieren von Bildern. Im Grunde sind Crowdworker Freelancer, die ihre Dienstleistungen auf bestimmten Plattformen anbieten.
Agiles Arbeiten
Im agilen Arbeiten geht es darum, starre Hierarchien und Prozesse aufzulösen, um flexibler und schneller auf Neuerungen reagieren zu können. Beim agilen Arbeiten werden kurzfristige Ziele gesetzt und die Mitarbeiter, die vornehmlich in kleinen Teams arbeiten, erhalten viel Feedback.
Zu den agilen Methoden gehören Scrum und Kanban. Während Scrum ein ganzheitliches Konzept zum Projektmanagement darstellt, ist Kanban eine hier anwendbare Methode. Dabei wird digital auf einem Kanban-Board der Arbeitsstand eines Projekts visualisiert. Dieses wurde in verschiedene Teilaufgaben untergliedert, die sich abhängig von ihrem Status (z. B. To Do, Under Review oder Done) durch das Board bewegen. Das Projekt (im Scrum als “Sprint” bezeichnet) ist abgeschlossen, wenn alle Teilaufgaben erledigt sind.
Ziel hierbei ist es, die Organisation von Projekten zu optimieren und mit Hilfe der einzelnen Teammitglieder und mehreren kleinen Aufgaben effizient auf ein größeres Ziel hinzuarbeiten. Durch die gezieltere Arbeitsteilung soll unproduktives Multitasking verhindert werden.
Zum agilen Arbeiten gehören außerdem verschiedene Entwicklungsansätze:
- Holokratie
beschreibt einen neuen Führungsansatz, der ohne Hierarchien auskommen will. Holons sind dabei selbständige Einheiten von Mitarbeitern, die ein festes Regelwerk erhalten. - Design Thinking
soll als kreativer Ansatz dabei helfen, Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln. Im Design Thinking orientiert man sich an der Arbeitsweise von Designern und setzt beispielsweise auf Interdisziplinarität. Design Thinking funktioniert mit interdisziplinären Teams dabei aufgrund der unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der einzelnen Teammitglieder am besten. Im Design Thinking Prozess wird erst beobachtet, dann eine Sichtweise definiert, Ideen generiert, ein Prototyp entwickelt und getestet. Es werden also sich wiederholende Prozesse mit einer offenen Fehlerkultur eingesetzt, um eine bestmögliche Lösung zu erreichen.
Mit New Work werden aber nicht nur neue Arbeitsformen, sondern auch neue Auszeiten geprägt. Immer beliebter werden sogenannte Sabbaticals, in denen sich Mitarbeiter aus verschiedenen (privaten) Gründen mehrere Wochen oder Monate eine Auszeit von ihrem Beruf nehmen. Außerdem sieht man immer häufiger eine Verkürzung der Arbeitszeit durch zum Beispiel 4-Tage-Wochen oder 6-Stunden-Tage bei gleichem Gehalt. Studien konnten belegen, dass sich dies positiv auf die Effizienz der Mitarbeiter auswirken kann.
Welche Methoden werden im New Work häufig verwendet?
Neues Arbeiten und die damit einhergehenden Veränderungen manifestieren sich insbesondere am physischen Arbeitsplatz und der Zusammenarbeit im Team: Gängig ist mittlerweile Homeoffice bzw. Remote Work. Mitarbeiter sind dabei nicht mehr verpflichtet, ins Büro zu kommen, sondern arbeiten von Zuhause oder an einem anderen Ort.
“Digitale Nomaden” ist dabei eine Bezeichnung für die Mitarbeiter, die umherreisen und nur einen Laptop und eine Internetverbindung für ihre Arbeit benötigen. Sie arbeiten nicht unter herkömmlichen Strukturen und absolvieren mitunter nur wenige Stunden Arbeit pro Tag. Für digitale Nomaden ist die Ortsunabhängigkeit der Kerngedanke, wobei sie oft eher Freelancer sind, da sie am Unternehmensalltag (z. B. den Meetings) durch Zeitverschiebungen nur schwer teilnehmen können.
Gängig in modernen Büros ist mittlerweile die freie Platzwahl bzw. das sogenannte Desk Sharing. Hierbei gibt es keine fest zugeteilten Arbeitsplätze mehr, sondern Mitarbeiter wählen sich die Plätze selbst. Das passiert entweder spontan oder über Sitzplatzbuchungen mit Hilfe von Tools. Durch Desk Sharing wird es auch leichter, Arbeitszeit und -ort flexibler zu gestalten.
Fluide Teams haben keine festen Mitarbeiter. Die Mitarbeiter eines Unternehmens arbeiten immer in verschiedenen Teams und kommen dadurch untereinander besser in Kontakt. Das fördert die Lernbereitschaft und die Handlungskompetenzen. In einem virtuellen Team kennen sich die Mitarbeiter meist nur online, da sie beispielsweise von unterschiedlichen Standorten aus arbeiten.
In Coworking Spaces, Gemeinschaftsbüros, arbeiten fremde Menschen temporär an gemieteten Arbeitsplätzen. Selbstständige oder Freelancer aus unterschiedlichen Branchen teilen sich also ein Büro, die durch ihre wohnliche Gestaltung zu mehr Effizienz und Produktivität anregen sollen. In den Coworking Spaces kann die Technik vor Ort genutzt werden, wobei hier auch oft Events stattfinden, um ein Gefühl für Zusammengehörigkeit zu erzeugen.
Büroräume werden dabei ganz grundsätzlich immer flexibler in ihrer Gestaltung. Was zum Beispiel auch neu ist:
- Bürohunde
- Lounges bzw. Sofa-Ecken
- Spielräume (mit z. B. Kickern)
- Thinktanks
Für Meetings setzen viele Unternehmen mittlerweile auf die sogenannten Thinktanks, die räumlich zwar von der restlichen Fläche abgetrennt werden, aber nicht wie andere Räume abgeschottet sind. Es handelt sich dabei um sogenannte Raum-in-Raum-Systeme. Sie sind schallisoliert und bieten Platz für ein konzentriertes Meeting. Solche Systeme gibt es aber auch in wesentlich kleineren Ausführungen, für eine geringe Anzahl von Personen, um Ruhezonen und Rückzugsorte zu ermöglichen. In der kleinsten Variante kann nur eine Person den Tank nutzen, für zum Beispiel Online-Meetings, Telefonate oder Ähnliches.
Beim mobilen Arbeiten wählen Mitarbeiter ihren Arbeitsort selbstständig aus, was sowohl Homeoffice als auch Remote Work sein kann. Im Homeoffice arbeiten Menschen von ihrem Zuhause aus. Remote Work dagegen bedeutet, dass Mitarbeiter von überall aus tätig werden können, egal ob in Deutschland oder in einem anderen Land auf der Welt. Aus rechtlicher Sicht ist das eine wichtige Unterscheidung. Anschauliche Infos findest du auch in unserer Infografik Homeoffice vs. Mobile Office.
Welche Chancen & Herausforderungen bietet New Work?
Mit der Digitalisierung und Globalisierung haben sich viele Unternehmensprozesse verändert, sie laufen teilweise automatisch ab, während Arbeitnehmer von verschiedenen Standorten zusammenarbeiten. Das hat zur Folge, dass sich auch die Gestaltung der Arbeit verändert bzw. zwangsläufig verändern muss.
Durch oder mit New Work entstehen also andere Anforderungen und Bedürfnisse von Arbeitnehmern in deinem Unternehmen. Deine Aufgabe ist es, die Unternehmensphilosophie umzudenken hinsichtlich Arbeitsgestaltung, neuen Arbeitsformen und Weiterbildungen.
Du kannst deine Attraktivität als Arbeitgeber bzw. als ein Unternehmen steigern, wenn du:
- die 4-Tage-Woche,
- flexible Arbeitszeiten,
- flexible Arbeitsorte oder
- unbegrenzten Urlaub
anbietest.
Am Konzept der Neuen Arbeit kommst du nicht vorbei, um als Unternehmen und Arbeitgeber wettbewerbsfähig und zukunftsfähig zu bleiben. New Work ist also wichtig, weil:
- sich gute Fachkräfte nicht mehr allein mit Geld oder Status überzeugen lassen
- Menschen sich heute in ihrer Arbeit entfalten und weiterentwickeln möchten
- du damit langfristig die Produktivität und Innovationskraft steigern kannst
- sich Arbeitnehmer wertgeschätzt fühlen wollen
New Work bietet grundsätzlich einige Vorteile:
- Mitarbeiter sparen viel Zeit, da sie nicht zwischen Wohnung und Büro hin- und herfahren müssen.
- Verschiedene Räume mit besonderen Funktionen und individueller Einrichtung können die Kreativität und Innovation anregen.
- Im Homeoffice bzw. Remote lauern gegebenenfalls weniger Ablenkungen als in einem Großraumbüro.
- Die Balance zwischen Privatleben und Beruf profitiert von den neuen Arbeitsformen der New Work.
- Es ergeben sich mitunter neue Tätigkeitsbereiche und Jobmöglichkeiten, die Mitarbeitern Raum zur Entfaltung geben.
Im Grunde ist Neues Arbeiten eine Gewinnsituation für beide Parteien, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Denn gute Mitarbeiter zu finden bleibt auch künftig eine große Herausforderung für viele Unternehmen.
Was spricht gegen New Work?
Du weißt, es ist nicht immer alles Gold, was glänzt. So schön Neues Arbeiten auch scheinen mag, hat das Konzept auch so seine Tücken:
- Mit den neuen (mobilen) Arbeitsformen steigen auch die Anforderungen an den Datenschutz.
- Homeoffice oder Vertrauensarbeitszeit verlangen ein gutes Zeit- und Selbstmanagement.
- Durch die stärkere Individualisierung der Arbeit könnten sich Mitarbeiter mitunter einsam fühlen. Offene Kommunikation, regelmäßige Meetings, moderne Büros bzw. Coworking Spaces oder Teamevents können dem entgegenwirken.
Außerdem ist es möglich, dass sich die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem nahezu auflösen. Das ist das Work-Life-Blending. Für viele ist das eine positive Entwicklung mit New Work, die kann aber auch unangenehme Folgen haben. Das Blending kann unbewusst zu Mehrarbeit führen und den Druck zur ständigen Erreichbarkeit erhöhen. Das erhöht zugleich das Risiko für Selbstausbeutung und gesundheitliche Beschwerden. Außerdem können private Beziehungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Jüngere Generationen legen Wert auf klare Grenzen, da sie auch die physische und mentale Gesundheit in den Vordergrund stellen.
Als Führungskraft ist die effektive Umsetzung von New Work deine Aufgabe. Das heißt, trotz aller Freiheiten musst du Arbeitnehmer dazu anhalten, Arbeitszeiten einzuhalten – auch unabhängig von der neuen Gesetzeslage. Wenn Arbeitnehmer während New Work das Gefühl bekommen, dass sie sich überarbeiten oder ihr Privatleben verlieren, könnte Frustration eine Folge sein. Die Umsetzung der Methoden des Neuen Arbeitens kann nur funktionieren, wenn sie von dir gut geplant und angeleitet werden.
Welche Nachteile habe ich ohne New Work?
Mit neuen Arbeitsmethoden entwickeln sich leider auch neue Schattenseiten:
Du wirst tendenziell als unattraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. Insbesondere Homeoffice ist für viele mittlerweile weniger ein Benefit, sondern eine Voraussetzung, um für ein Unternehmen tätig zu sein. Der Arbeitsmarkt hat sich dahingehend verschoben, dass Arbeitnehmern eine größere Auswahl potenzieller Arbeitgeber zur Verfügung steht. Wenn du im Vergleich schlecht abschneidest, kommst du ggf. nicht an die guten Arbeitskräfte, die für den Erfolg deines Unternehmens notwendig sind.
Alte Strukturen und damit einhergehende Unzufriedenheit können zum Phänomen Quiet Quitting führen. Unter der “stillen Kündigung” versteht man eine Arbeitseinstellung, in der nur noch das Notwendigste gemacht wird. Arbeitnehmer zeigen also darüber hinaus kein zusätzliches Engagement, sondern schaffen sich lieber persönliche Freiräume. Eine solche Arbeitseinstellung kann an fehlenden Benefits oder an fehlender Wertschätzung liegen.
Ansatz dieser Bewegung ist auch der Gedanke, dass Arbeit nicht das ganze Leben ist und dass sich der Wert eines Menschen darüber nicht definiert. Für viele steht Quiet Quitting für eine gesündere Lebenseinstellung, in der ein Job nicht mehr der Lebensmittelpunkt ist.
Ein weiteres Phänomen ist die innere Kündigung, die oft durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst wird. Ein Arbeitnehmer, der sich meist engagiert gezeigt hat, verliert den Spaß an der Arbeit bzw. zeigt sich nicht mehr motiviert und hat innerlich bereits aufgegeben. Ein solcher Auslöser könnte beispielsweise sein, bei einer Beförderung übergangen worden zu sein, Konflikte mit Kollegen oder plötzliche Veränderungen im Unternehmen.
Das wirkt sich natürlich wiederum negativ auf die Produktivität deines Unternehmens aus. Beide Phänomene führen außerdem dazu, dass Mitarbeiter schneller den Arbeitgeber wechseln. Wenn Mitarbeiter entlassen werden oder kündigen, stehst du wieder vor der gleichen Herausforderung – wie willst du gute Mitarbeiter gewinnen?
Nicht auf New Work zu setzen oder gar keine positiven Veränderungen in deinem Unternehmen anzustreben, kann dich also in einen Teufelskreis wie diesen führen. Für dein Unternehmen sollte es dir also nur um Herzen liegen, Arbeitsprozesse und -methoden zu modernisieren und flexibler zu gestalten.
Kennst du deine Pflichten?
New Work und dein Führungsstil
Wenn du New Work umsetzt, dann richtig. Denn 44 % der Befragten der Owl Lab-Studie glauben, dass ein “proximity bias” existiert. Also, dass Arbeitnehmer, die ins Büro gehen, bevorteilt werden. 75 % glauben außerdem, dass das Unternehmen Richtlinien oder Anforderungen nicht an die Hybridarbeit anpasst.
Diese Gedanken wecken nicht etwa Zweifel daran, ob man im Homeoffice arbeiten sollte, sondern führen dazu, dass das Unternehmen und seine Führungskräfte in Frage gestellt werden. Eine potenzielle Folge sind Arbeitgeberwechsel, da die Vorteile des Neuen Arbeitens nicht wegfallen sollen. Als Führungskraft ist es also deine Aufgabe, die New Work Maßnahmen effektiv und nachhaltig umzusetzen.
Mit New Work braucht es aber einen anderen Typ von Führungskräften, also ein New Leadership bzw. Führung 4.0. Eine Führungskraft in New Work sieht sich weniger als Weisungsinstanz, sondern eher als Moderator oder Coach. Außerdem:
- ersetzt Empathie und Vertrauen Kontrolle
- werden strenge durch flache Hierarchien abgelöst
- sollen Mitarbeiter zur Eigenverantwortung befähigt werden
In der New Leadership müssen Führungskräfte ihre Mitarbeiter zur Eigenverantwortung anleiten und ihre individuellen Stärken fördern. Im Zuge der Vertrauenskultur solltest du auch eine offene Fehlerkultur pflegen. Mitarbeiter sollten sich frei und sicher dabei fühlen, kritische Themen anzusprechen und Vertrautes zu hinterfragen.
Hilfreiche Fähigkeiten für New Leadership sind zum Beispiel:
- Anpassungsfähigkeit
- Bereitschaft zur Veränderung
- Selbstführung
- Selbstmotivation
- Mut
- Engagement
- Kommunikationsstärke
New Leadership erkennst du an:
- Offenheit zur Veränderung
- einem Fokus auf Zusammenarbeit und Teamwork
- der Einbeziehung von Mitarbeitern in wichtige Entscheidungen
- einer Fokussierung auf persönliche Entwicklung und Wohlbefinden
- der Nutzung neuer Technologien zur Verbesserung von Arbeitsprozessen
Wie verändert New Work die Art der Zusammenarbeit?
Im Modell des Neuen Arbeitens geschieht die Zusammenarbeit auf Augenhöhe, sie steht aufgrund der flexiblen Methoden aber trotzdem vor Herausforderungen. Nur mit Hilfe von technischen Grundlagen und passenden Tools wird Vernetzung, Zusammenarbeit und die agile Entwicklung von Projekten möglich.
Eine bessere interne Vernetzung bietet allerdings auch Vorteile: Mitarbeiter erhalten mehr Flexibilität und Freiraum, sich auf die für sie wichtigen Aufgaben zu konzentrieren, während der administrative Aufwand reduziert wird. Denn mit Hilfe von Tools, Plattformen & Co. vernetzen sich die Mitarbeiter eigenständig untereinander. Hinsichtlich der Zusammenarbeit wird aber deutlich, dass New Work ohne Technologie nicht funktioniert.
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Unser Quiz zu New Work
Wie kann New Work implementiert werden?
Analysiere zunächst den Ist-Zustand deines Unternehmens und frag dich, wo du agiler bzw. flexibler werden kannst:
- Lohnt sich eine Umgestaltung des Büros?
- Können Mitarbeiter im Homeoffice bzw. Remote arbeiten?
- Welche Arbeitsprozesse und Strukturen kannst du verändern oder auflockern?
Aber beachte dabei , dass es für New Work keine Standardlösung gibt. Jedes Unternehmen ist anders, hat spezielle Herausforderungen und Bedürfnisse, die von Mitarbeitern, aber auch von Kunden, Wettbewerbern und Produkten ausgehen. Grundsätzlich ist wichtig, dass die neuen Arbeitsformen zu dem Unternehmen und den Mitarbeitern passen. Ein Spielraum mit Kicker & Co. ist keine Innovation, wenn niemand ihn benutzen wird.
Außerdem ist klar, dass nicht jede New Work Maßnahme in allen Bereichen deines Unternehmens umsetzbar ist. Logischerweise kannst du Mitarbeiter des Lagers nicht ins Homeoffice schicken, auch Hunde sollten sich aus Sicherheitsgründen nicht im Lager aufhalten. Aber hier gibt es ebenso individuelle Lösungsmöglichkeiten, zum Beispiel mit der 4-Tage-Woche, 6-Stunden-Tage, Ruheräume bzw. Lounges als Rückzugsorte oder Spiel- oder Leseräume für kleine Pausen. Bei der Umsetzung von New Work solltest du deine Abteilungen einzeln betrachten, ihre Bedürfnisse analysieren sowie in Erfahrung bringen (z. B. durch Umfragen) und dir passende New Work Konzepte überlegen.
Investiere in Weiterbildungen und fördere innovative Ideen. Du kannst deine Mitarbeiter (und dich selbst) nicht nur fachlich, sondern auch für Arbeitsmethoden und Innovation weiterbilden und begeistern. Wenn du beispielsweise zukünftig mehr auf agiles Projektmanagement (Scrum) setzen möchtest, kannst du mit Hilfe von Weiterbildungen oder E-Learnings diese Arbeitsmethode näherbringen.
Wenn du außerdem Raum lassen willst für Veränderung und Weiterentwicklung, kannst du deinen Mitarbeitern ein bestimmtes Kontingent oder Zugang zu einer Lernplattform zur Verfügung stellen. Auf diese Weise kann sich jemand innerhalb deines Unternehmens entfalten und verändern, ohne dass ein Arbeitgeberwechsel notwendig ist.
Bringt euch regelmäßig zusammen. Mitarbeiter, die hauptsächlich Remote arbeiten, müssen sich nicht zwangsläufig losgelöst fühlen. Du kannst regelmäßige Meetings abhalten, die insbesondere in der Scrum-Methode sowieso angewendet werden. Hierbei haben die einzelnen Teams beispielsweise tägliche Meetings, größere Abteilungen kommen wöchentlich oder monatlich zusammen.
Zusätzlich sind Teamevents eine gute Möglichkeit für sozialen Austausch und um sich mit den Mitarbeitern zu verbinden. Die Events können gemeinsam geplant werden, was nicht nur die Teilnehmerzahl, sondern auch die Freude am Event erhöht. Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern sind Klassiker.
Setze auf Tools. Du musst nicht alles alleine organisieren, sondern kannst dich von Tools und Programmen unterstützen lassen. Dazu gehören zum Beispiel Programme, um Schreibtische im Büro zu reservieren, Ticketsysteme (für Aufgaben, z. B. Jira) oder Plattformen für die Zusammenarbeit in Teams (z. B. Confluence). Außerdem kannst du zusätzliche Programme für die Kommunikation innerhalb des Unternehmens nutzen, z. B. Slack oder Microsoft Teams. Egal, wo sich deine Mitarbeiter also gerade befinden, digitale Tools ermöglichen eine effiziente Zusammenarbeit.
Kommuniziere offen. Egal, welche Veränderungen du anstrebst oder welche Neuerungen es gibt, du solltest sie immer offen kommunizieren. Hol dir außerdem (anonym) das Feedback der Mitarbeiter ein, z. B. über Umfragen. Das kann dir Problemstellen aufzeigen oder dir auch positive Entwicklungen signalisieren.
Vertraue deinen Mitarbeitern. Insbesondere im Hinblick auf die neuen Arbeitsformen, zum Beispiel Homeoffice, ist es wichtig, dass du deinen Mitarbeitern ein angemessenes Vertrauen entgegenbringt. Du gewährst ihnen durch New Work viele Freiheiten, musst zugleich aber davon ausgehen (können), dass diese nicht ausgenutzt werden. Dieses Gefühl kommt bei den Mitarbeitern wertschätzend an und kann für mehr Motivation sorgen, was deinem Unternehmen wiederum zugutekommt.
Beachte dabei, dass mit New Work nicht nur Produktivität und Effizienz, sondern auch (mentale) Gesundheit, Achtsamkeit und Ausgewogenheit eine Rolle spielen. Damit dir die Veränderungen gelingen, halte dich zur Umsetzung ans Change Management:
- Setze dir spezifische Ziele
- Gehe methodisch vor
- Beteilige und motiviere deine Mitarbeiter
- Plane genügend Zeit ein
Neues Arbeiten geht mit mehr Flexibilität, Agilität und Eigenverantwortung einher. Das heißt, deine Mitarbeiter müssen auch fähig sein, sich selbst zu managen. Für den einzelnen könnte das schwierig sein, sodass du dich nicht kopflos ins Projekt New Work stürzen solltest.
Dein Unternehmen nachhaltig und grundlegend zu verändern ist eine Herausforderung, die du unbedingt methodisch meistern musst. Insbesondere mit der Weiterentwicklung von Technik und Gesellschaft ist ein Wandel in deinem Unternehmen notwendig. Denn einfach alles beim Alten zu belassen wird dich langfristig nicht weiterbringen. Beachte auch, dass die Veränderung ohne engagierte und motivierte Mitarbeiter nicht funktionieren wird. Was Change Management genau beinhaltet und wie du dabei vorgehen kannst, erfährst du in unserem Ratgeber.
"Inside HB" – Was macht der Händlerbund zum Thema New Work?
Bereits vor der Pandemie war der Händlerbund in Sachen New Work ein Vorreiter, sodass wir während der plötzlich notwendigen Veränderungen in der Arbeitswelt nur wenige Anpassungen vornehmen mussten. Die Technik, Organisation, Struktur für Arbeiten, zumindest für Remote First war bereits geschaffen. Der Händlerbund hat nur das Vertrauen in seine Teams ausgeweitet.
2018 hat der Händlerbund Homeoffice bereits tageweise angeboten und 2019 die Arbeitsweise dann zum Mobile Office ausgeweitet. Nur wenig später folgte der Remote First Ansatz, wodurch Mitarbeiter frei entscheiden können, von wo aus sie arbeiten möchten. Die Teams und ihre Mitglieder sind damit verteilt, das Unternehmen agiert ortsunabhängig, bleibt durch moderne Technologie aber vernetzt. Unter anderem die Nutzung von Google Suite macht gemeinsames Arbeiten mit Meetings und Zugriff auf Dokumente online möglich.
Daher sind viele Mitarbeiter ausschließlich im Homeoffice bzw. Remote unterwegs, wofür ihnen die notwendige Technologie zur Verfügung gestellt wird. Durch das agile Projektmanagement (Scrum) erhalten die verschiedenen Mitglieder der Teams einzelne Tickets (Aufgaben). Durch das individuelle Absolvieren der Aufgaben und der Visualisierung auf einem Ticketboard arbeiten die Teammitglieder nicht nur gemeinsam auf ein größeres Ziel hin, sondern sehen diesen Fortschritt auch. Zudem können sich die Teams selbst zusätzliche Ziele definieren, was für zusätzliche Motivation sorgt.
Nicht nur die Meetings, sondern auch regelmäßige Teamevents stärken dabei trotzdem den Zusammenhalt. Wenn die Mitarbeiter doch ins Büro kommen möchten, müssen sie vorher lediglich über ein Tool im Bürogebäude einen entsprechenden Sitzplatz reservieren.
Das heißt, im Händlerbund gibt es Desk Sharing. Arbeitsplätze sind nicht fest zugeteilt, sondern können individuell und tagesabhängig ausgesucht werden. Frei nutzbare Schreibtische wurden mit der Pandemie getestet, was sich als gutes Konzept herausgestellt hat. Mittlerweile besteht der Großteil der Arbeitsplätze zur freien Nutzung bereit.
Der Händlerbund setzt seit vielen Jahren auf Vertrauensarbeitszeit. Zum Abhalten der Meetings, die im agilen Projektmanagement notwendig sind, gibt es zwar eine Kernarbeitszeit, ansonsten organisieren sich die Mitarbeiter zeitlich aber (bisher aufgrund der neuen gesetzlichen Pflicht zur Arbeitszeiterfassung) selbst. Man muss sich nirgendwo eintragen, anmelden oder ausstempeln.
Der Händlerbund pflegt außerdem eine Du-Kultur mit direktem Kontakt untereinander. Ein Content Writer schreibt direkt einer Anwältin bei Slack, um eine Frage beantwortet zu bekommen oder die Praktikanten melden sich beim CEO, wenn irgendwo der Schuh drückt. Ermöglicht wird das nicht nur durch Programme zur Kommunikation, sondern durch gelebte offene Kommunikation.
Eine Zukunftsvision des Händlerbunds ist außerdem eine eigene Workation. Bei einer Workation wird sowohl im Inland als auch im Ausland ein Standort geschaffen, der den Mitarbeitern des Händlerbunds eine Mischung aus Arbeit und Urlaub ermöglicht. Die Mitarbeiter können sich dabei beispielsweise in einer firmeneigenen Finca in Spanien einbuchen, tagsüber wie gewöhnlich arbeiten und in ihrer Freizeit den Urlaubsort genießen. Bereits seit 2019 können Mitarbeiter aber in Absprache ihre Auslandsaufenthalte mit der Arbeit verbinden, was durch den Remote First Ansatz ermöglicht wird.
Trotz aller Ortsunabhängigkeit befindet sich das Büro des Händlerbunds weiterhin in stetigem Wandel. In Überlegung sind zum Beispiel speziell für Coworking ausgelegte und entsprechend isolierte Sitzecken und Flüsterwände, damit kleine Teams auch auf engem Raum ungestört arbeiten können.
Seit 2019 garantieren Bürohunde einen größeren Wohlfühlfaktor im Büro, während ein Committee für Sicherheit und Gesundheit für Mensch und Tier sorgt. Die Tiere sind verhaltensgeprüft und eine Beschilderung für ihre Anwesenheit ermöglicht ein angenehmes Miteinander. Für weitere Entspannung sorgen Sportkurse, Massagen oder auch Gesundheitsberatungen, die für neue Energie während der Arbeit sorgen.
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Fazit zu New Work
Neues Arbeiten ist nicht einfach nur ein flexibleres Arbeitsmodell, sondern befasst sich mit der vollständigen Umstrukturierung von Unternehmen, ihrem Verhältnis zu Arbeitnehmern und Kollegen untereinander sowie der Arbeitswelt von Menschen. Arbeitszeit und -ort sollen nicht nur flexibler werden, sondern Mitarbeiter sollen selbstbestimmter agieren können, um Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Du als Unternehmer und Arbeitgeber stehst dabei vor mehreren Herausforderungen: Du musst nicht nur neue Modelle und Konzepte einführen, sondern auch deine Mitarbeiter anleiten, um die Veränderungen effektiv und nachhaltig umzusetzen. Aber der Aufwand wird sich lohnen! Du kannst Prozesse optimieren und Mitarbeiter durch mehr Flexibilität und Eigenverantwortung dazu motivieren, ihr Bestes zu geben.
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