Mehrwegverpackung – Kurz & Kompakt
- Eine Mehrwegverpackung ist dazu konzipiert, mehrfach zum gleichen Zweck verwendet zu werden.
- Auch Transportverpackungen können Mehrweg sein, zum Beispiel Gitterboxen oder Joghurtgläser.
- Mehrwegverpackungen gibt es außerdem im To-Go-Bereich, Getränkebereich oder im Online-Handel.
- Für einen Online-Shop sind insbesondere Mehrwegtransportverpackungen interessant, die nach der Verwendung zurückgegeben werden.
- Mehrwegverpackungen wirken sich positiv auf die Umwelt aus, sind komfortabel handhabbar und ökonomischer, da Kosten eingespart werden können.
- Seit 2023 gilt eine Mehrwegpflicht für unter anderem gastronomische Betriebe, Cafés und Cateringunternehmen. Diese müssen im Take-Away- und To-Go-Bereich Mehrweg als eine Alternative anbieten oder das Befüllen mitgebrachter Mehrwegbehälter erlauben.
- Ziel von Mehrwegverpackungen ist ein Schutz von Ressourcen, eine Minimierung des Abfalls und somit langfristig der Schutz der Umwelt.
Mehrwegpflicht seit 2023
Um den Verbrauch zu verringern, gilt für gastronomische Betriebe, Foodtrucks, Cafés, Bistros, Lebensmitteleinzelhandel und Cateringunternehmen im Take-Away- und To-Go-Bereich seit Januar 2023 eine Mehrwegangebotspflicht. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung wurde auf Vorschlag der Bundesumweltministerin Svenja Schulze verabschiedet. Diese wird europaweit gültig sein.
Das Gesetz bestimmt:
- für Letztvertreiber von Einweglebensmittelverpackungen aus Kunststoff und von Einweggetränkebechern aller Materialien,
- eine Mehrwegverpackung anzubieten, die
- nicht teurer sein darf als die Einwegverpackung.
Trotzdem darf auf die Mehrwegverpackung ein angemessenes Pfand erhoben werden. Ausgenommen von dieser Pflicht sind lediglich kleine Verkaufsstellen, zum Beispiel Imbisse, Kioske oder Spätkauf-Läden, mit maximal fünf Mitarbeitern und einer Ladenfläche von maximal 80 Quadratmetern. Aber sie müssen es ermöglichen, dass den Kunden eigens mitgebrachte Mehrwegbehältnisse gefüllt werden können.
Die Pflicht für Mehrwegangebote gibt Verbrauchern zukünftig die Wahl zwischen Ein- und Mehrweg, womit sie aktiv dazu beitragen können, den Verbrauch von Einwegverpackungen zu reduzieren.
Welche gesetzlichen Regelungen gelten außerdem für Mehrwegverpackungen?
Mit dem Verpackungsgesetz (VerpackG) wird die europäische Verpackungsrichtlinie in deutsches Recht umgesetzt. Im VerpackG wird das Inverkehrbringen von Verpackungen sowie ihrer Rücknahme und Verwertung geregelt. Das Ziel ist hierbei sowohl die Vermeidung von Verpackungen, als auch die Verringerung der Auswirkungen von Verpackungen auf die Umwelt.
Das Verpackungsgesetz befasst sich außerdem mit Transportverpackungen. Hier wird bestimmt, dass Vertreiber von Transportverpackungen diese unentgeltlich zurücknehmen müssen, um sie wieder zu benutzen oder fachgerecht zu entsorgen.
Registrierungspflicht für Mehrwegverpackungen
Durch das Verpackungsgesetz sind alle Hersteller von mit Ware befüllten Verpackungen seit Juli 2022 zur Registrierung verpflichtet. Als Hersteller wird dabei der betrachtet, der die befüllte Verpackung erstmals gewerbsmäßig in den Verkehr gebracht hat. Diese sind dazu verpflichtet, sich im Verpackungsregister LUCID bei der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister zu registrieren. Die Verpackungslizenz soll sicherstellen, dass Verpackungsmaterial einem Recyclingkreislauf zurückgeführt wird und somit wiederverwertet werden kann. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern ist auch umweltschonender.
Aber dies gilt nicht für Nutzer von Mehrwegtransportverpackungen, diese sind nach § 12 VerpackG nicht systembeteiligungspflichtig.
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Was ist eine Mehrwegverpackung?
Nach § 3 Abs. 3 Verpackungsgesetz (VerpackG) handelt es sich um eine Mehrwegverpackung, wenn:
- diese dazu konzipiert ist,
- nach ihrem Gebrauch mehrfach zum gleichen Zweck wiederverwendet zu werden und
- die tatsächliche Rückgabe und Wiederverwendung nicht nur durch ausreichende Logistik ermöglicht, sondern auch
- durch geeignete Anreizsysteme, zum Beispiel Pfand, gefördert wird.
Wenn wiederverwendbare Verpackungen diese Anforderungen aber nicht erfüllen, sind sie keine Mehrwegverpackungen. Verpackungen, die per Definition keine Mehrwegverpackung sind, werden nach § 3 Abs. 4 VerpackG als Einwegverpackung klassifiziert.
Welche Mehrwegverpackungen gibt es?
Das wohl bekannteste Beispiel für Mehrwegverpackungen sind Glas- oder PET-Flaschen, für die mit einem Pfand-Rücknahmesystem zusätzlich ein besonderer Anreiz geschaffen wird. Insbesondere wiederverwendbare Lager- und Transportverpackungen werden immer beliebter, da sie Herstellern und Händlern viele Kosten einsparen. Zu solchen Verpackungen gehören zum Beispiel:
- Container,
- Gitterboxen,
- Europaletten,
- Ladungsträger,
- Kunststoffboxen,
- Getränkekisten und
- Joghurtgläser.
Eine Mehrwegverpackung ist also jede Verpackung, die weitere Male verwendet werden kann. Auch wiederverwendbare Transportverpackungen gelten als Mehrweg.
Was ist der Unterschied zwischen Einweg- und Mehrwegverpackungen?
Eine mit Pfand versehene Verpackung ist nicht automatisch Mehrweg. Eine Einwegverpackung ist im Grunde jede Verpackung, die der Kunde mit dem Produkt kauft. Es handelt sich dabei um Verpackungen, die nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt sind und danach entsorgt werden. Sie zählt zu den gängigsten Verpackungsarten und ist insbesondere im Fastfood-Segment, aber auch im Lebensmittel- und Gastronomiebereich zu finden.
Am deutlichsten wird der Unterschied zwischen Einweg und Mehrweg bei (Pfand)Flaschen. Es gibt andere Kriterien, die Einwegflaschen von Mehrwegflaschen unterscheiden:
Einwegverpackungen
Sind für einen einmaligen Gebrauch konzipiert, werden aber oft recycelt und zu neuen Verpackungen verarbeitet
Merkmale:
- Werden nicht wiederbefüllt
- Ohne oder mit Pfand
- Mit EAN-Strichcode
- Zeichen der Deutsches Pfandsystem GmbH: Symbol einer Dose und Flasche mit einem Pfeil
- Meist weitere Hinweise mit “Einwegpfand” oder “PET-Cycle”
- Z. B. Einwegflaschen aus Plastik oder Glas
Mehrwegverpackungen
Sind für einen mehrfachen Gebrauch konzipiert, werden nach der Nutzung gereinigt und wiederverwendet.
Merkmale:
- Wiederbefüllbare Verpackungen
- Immer mit einem Pfand versehen
- Etikettenaufdrucke (z. B. “Mehrweg”)
- Zusätzliche Labels auf der Verpackung (z. B. “Mehrweg – für die Umwelt”)
- Z. B. Mehrwegflaschen aus Plastik oder Glas
Einwegflaschen werden, im Gegensatz zu Mehrwegflaschen, nach ihrer Rückgabe wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt und wiederverwertet. Mehrwegflaschen werden gereinigt und die gleiche Flasche wird erneut verwendet.
Gut zu wissen
Was versteht man unter einem Mehrwegsystem?
Mit einem Mehrwegsystem wird ein Kreislauf der Wiederverwendung geschaffen, der so lange fortgeführt wird, wie es das verwendete Material erlaubt. Die Nutzung von Mehrweg ist besonders für Getränke ein bewährtes System: Eine Flasche wird mit einem Getränk befüllt, diese wird ausgeliefert und entsprechend geleert. Anschließend kommt die Flasche zurück zum Händler, wird gereinigt und der Prozess beginnt erneut.
Mehrwegsysteme für die Gastronomie
Besonders für die Gastronomie spielen Mehrwegverpackungen eine wichtige Rolle. Denn seit 2023 sind Gastronomen dazu verpflichtet, alternative Mehrwegverpackungen für To-Go oder Take-Away anzubieten.
Damit sich das für dich lohnt, kannst du dir ein eigenes Pfandsystem erarbeiten. Dabei können deine Kunden Standard-Mehrwegprodukte, die mitunter sogar personalisiert sind, in deiner Filiale bzw. in deinen verschiedenen Filialen wieder abgeben.
Du kannst aber auch auf bestehende Systeme zurückgreifen. Ein solches wäre beispielsweise ein überregionales Poolsystem bzw. Pfandsystem. Das läuft dann wie folgt ab: Für To-Go und Take-Away werden die Mehrwegverpackungen genutzt, für die ein Pfand in einer bestimmten Höhe erhoben wird. Für den Kunden ist dies der Anreiz, um die Mehrwegverpackung bei seinem nächsten Besuch wieder mitzubringen.
Ein solches Unternehmen ist zum Beispiel REBOWL. Du kannst dir die Verpackungen in ihrem Shop leihen und stellst diese mit dem mitgelieferten Marketingmaterial in deinem Geschäft auf. Die Mehrwegverpackung kann der Kunde dann bei jedem teilnehmendem REBOWL-Partner zurückgeben. Andere Mehrweg-Anbieter sind zum Beispiel Vytal, Recup oder Relevo. Mit einer monatlichen Gebühr kannst du dich diesem Pfandnetz anschließen, gibst die von dir benötigte Menge an und erhältst dafür verschiedene Kommunikationsmaterialien und mitunter auch feste Ansprechpartner.
Eine Alternative ist ein lokales Pfandsystem, allerdings musst du dich hier erkundigen, ob eine solche lokale Initiative existiert. In diesem System können deine Kunden die Mehrwegverpackungen gegen das Pfand bei entsprechenden Partner-Gastronomien abholen und abgeben.
Auch eine individuelle Lösung ist denkbar. Dafür gibt es Unternehmen, die gemeinsam mit dir Mehrweglösungen kreieren. Dabei kannst du ein eigenes Produktdesign umsetzen und somit alles selbst bestimmen, auch das genaue Material der Mehrwegverpackung. Du erhältst dann ein exklusives Mehrwegprodukt, für das du ebenfalls ein Pfandsystem aufbauen kannst. Ein solcher Partner ist zum Beispiel Crafting Future.
Wo werden Mehrwegverpackungen benutzt?
Im Grunde eignen sich Mehrwegverpackungen für viele verschiedene Bereiche und Wirtschaftszweige, die ein ständiger Warenverkehr zwischen Handel bzw. Verbraucher und Produktion kennzeichnet. Das gilt auch für Unternehmen mit einem Versand in Filialen. Die Produkte, zum Beispiel Bücher, können dabei in Mehrwegverpackungen verpackt und transportiert werden.
Mehrweg To-Go-Verpackungen
To-Go-Lösungen sind im Alltag sehr praktisch. Ein schneller Kaffee auf dem Weg zur Arbeit? Noch Abendessen holen, aber doch lieber zuhause essen? Auf einer längeren Reise unterwegs snacken? Das alles geht To-Go. Damit fällt allerdings auch jede Menge Verpackungsmüll an, bei dem es sich vorrangig um Einwegverpackungen handelt. Deutschland konsumiert beispielsweise 2,8 Milliarden Heißgetränke in Einwegbechern jährlich. 1,2 Milliarden liegen dabei im To-Go-Bereich. Damit allein produziert Deutschland jährlich 28.000 Tonnen Abfall.
Die Einwegkunststoffrichtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) unter anderem dazu, den Verbrauch von Einwegkunststofflebensmittelverpackungen und -getränkebecher einschließlich der Verschlüsse bzw. Deckel zu vermindern.
Mehrwegverpackungen im Getränkebereich
Besonders Mehrwegverpackungen im Getränkebereich werden durch § 1 Abs. 3 VerpackG gestärkt. Ziel ist es, den Anteil an Getränken, die in Mehrweggetränkeverpackungen abgefüllt sind, auf mindestens 70 % zu erhöhen. Um die Wirksamkeit der Mehrwegförderung zu überprüfen, soll jährlich der Mehrweganteil im Getränkebereich berichtet werden. Das Umweltbundesamt lässt dafür für die Bundesregierung jährliche Datenerhebungen durchführen, wobei die Daten aus unterschiedlichen Quellen genutzt werden, zum Beispiel vom Getränkeverband oder dem Statistischen Bundesamt.
Mit diesen Daten wird der jährliche Getränkeverbrauch in Deutschland für verschiedene Packmittel und somit den Verbrauch von Getränken in Mehrwegverpackungen festgestellt. In den pfandpflichtigen Getränkesegmenten betrug der Anteil von Mehrwegverpackungen im Jahr 2019 erst 41,8 %.
Mehrwegverpackungen im Online-Handel
Während der Feiertags-Saison wird es besonders deutlich – mehrere Pakete kommen an, das Verpackungsmaterial stapelt sich im Flur und die Altpapiertonne ist innerhalb kürzester Zeit wieder gefüllt. 2020 allein hat die Deutsche Post 1,6 Milliarden Sendungen transportiert. Dieser ganze Verpackungsmüll kann schnell lästig sein, ist aber vor allem eine Umweltbelastung. Dabei sind Konsumenten definitiv bereit, auf Nachhaltigkeit beim Online-Shopping zu achten:
Mehr als 20 % der befragten Konsumenten würden für eine nachhaltige Verpackung einen Aufpreis zahlen. Über 30 % der Befragten sind dabei bereit, Mehrwegverpackungen zurückzugeben. Viele wären auch mit dem Versand lediglich in der Produktverpackung einverstanden und würden gänzlich auf einen weiteren Umkarton verzichten.
Mehrwegtransportverpackungen können also eine Lösung sein. Mit den Mehrwegverpackungen kannst du Ressourcen sparen und somit die Umweltbelastung senken. Dies ergibt sich durch den längeren Lebenszyklus des Produkts.
Außerdem kannst du die Kosten für deinen Online-Shop reduzieren: Durch das Verpackungsgesetz sind Hersteller von Verpackungen dazu verpflichtet, sich am dualen Recycling-System zu beteiligen, was mit Gebühren verbunden ist. Nach dem zentralen Verpackungsregister sind aber Nutzer von Mehrwegtransportverpackungen nicht systembeteiligungspflichtig. Festgehalten ist dies im § 12 VerpackG.
Die Nutzung von Mehrwegtransportverpackungen ist außerdem gut für dein Image bzw. die Reputation deines Online-Shops. Nachhaltigkeit wird in Deutschland gerade ein immer wichtigeres Thema, mehr und mehr Konsumenten beziehen bei ihrer Kaufentscheidung auch Umweltaspekte mit ein.
Zusätzlich sind die versandten Produkte in Mehrwegtransportverpackungen wesentlich besser geschützt. Sowohl vor verschiedenen Wetterbedingungen, als auch vor den herkömmlichen Transportschäden.
Kostenlose Broschüre
Seit dem 1. Januar 2023 müssen Geschäfte, die Einweg-Plastikverpackungen oder Einweg-Becher verkaufen, auch Mehrweg-Optionen anbieten. Wir geben dir in dieser kostenlosen Broschüre einen Überblick, was genau zu tun.
- aktuelle Regeln und Vorschriften im Rahmen des Verpackungsgesetzes
- Sonderregelung für kleine Betriebe
- Checkliste zur Selbsteinschätzung
Was gehört zu den Mehrwegtransportverpackungen?
Das können ganz unterschiedliche Versandboxen sein, sowohl für Großbriefe, als auch für Päckchen und Pakete. Bei den größeren Mehrwegtransportverpackungen handelt es sich zumeist um faltbare Boxen, die zusammengefaltet und einfach per Post zurückgeschickt werden können.
Der Einsatz von Mehrwegtransportverpackungen ist auch mit Herausforderungen verbunden. Denn die etwas teurer angeschaffte Verpackung muss ihren Weg zu dir zurückfinden. Außerdem kommt die Verpackung mitunter mit Verschmutzungen und Kleberesten, zum Beispiel vom Versandlabel, zurück. Das macht eine Aufbereitung nötig, die mit weiteren Kosten und Zeitaufwand verbunden ist. Hier gibt es verschiedene Dienstleister, die dir die Arbeit erleichtern könnten. In sogenannten Pay-per-Use-Modellen werden Mehrwegtransportverpackungen für die einmalige Nutzung angemietet. Du umgehst so die Aufbereitung der Verpackung.
Bei Verpackungen gibt es viel zu beachten
Durch das Verpackungsgesetz (VerpackG) unterliegen Hersteller, also Inverkehrbringer von Verpackungen, einigen Pflichten. Alles, was du zum Verpackungsgesetz wissen musst, haben wir dir in einem hilfreichen Whitepaper zusammengestellt.
Mehrwegverpackungen – Vor- und Nachteile
Verpackungen mehrmals zu verwenden, hat viele Vorteile – sowohl für den Verbraucher, als auch für Hersteller bzw. Unternehmen:
- Mehrwegverpackungen wirken sich ökologisch positiv aus, da sie oft über mehrere Jahre hinweg nutzbar sind.
- Die Entsorgung von Mehrwegverpackungen ist oft vollständig möglich. Glas zum Beispiel lässt sich immer wieder neu aufbereiten und Metalle können recycelt oder neu verwendet werden.
- Mit Mehrwegverpackungen ist ein komfortables Handling möglich, Logistikabläufe können damit wirksamer gestaltet werden.
Damit sind Mehrwegverpackungen auch ökonomischer. Denn:
- Mehrwegverpackungen sind maßgeschneidert, zum Beispiel für Lager und Transportfahrzeuge.
- Es entfallen Zeiten fürs Umpacken von Waren.
- Abfälle werden minimiert.
- Außerdem entfallen hohe Kosten für Beschaffung und Entsorgung von Einwegverpackungen.
- Mehrwegverpackungen erfordern nur einen einmaligen Einsatz von Kapital und zahlen sich dann mehrere Jahre aus.
Der Umgang mit Mehrwegverpackungen birgt aber natürlich auch einige Herausforderungen, die als Nachteile angesehen werden können:
- Mehrwegverpackungen erfordern eine gründliche Reinigung für den erneuten Einsatz. Dazu zählen auch Europaletten.
- Mitunter müssen Mehrwegverpackungen aufbereitet oder sogar repariert werden, was zusätzliche Kosten bedeuten kann.
- Die Verbraucher müssen Willens sein, die Mehrwegverpackungen auch entsprechend zurückzuführen, damit eine Wiederverwendung gewährleistet werden kann.
Schon gewusst?
Forschungen zur Mehrwegverpackung
Insbesondere das Umweltbundesamt ist natürlich an dem verstärkten Einsatz von Mehrwegverpackungen interessiert. Das Amt forscht als wissenschaftliche Behörde zu zahlreichen Aspekten der Verpackungsvermeidung und berät das Bundesministerium für Umwelt zu verschiedenen Handlungsmöglichkeiten. So veröffentlichten sie zum Beispiel im Mai 2019 eine Studie zur ökologischen Bedeutung von Einweggetränkebechern im Außer-Haus-Verzehr. Die Studie untersucht die Bedeutung von Einwegbechern und kommt zu dem Schluss, dass sie zum Symbol einer Konsumkultur geworden sind. Sie setzt sich außerdem mit den hygienischen Anforderungen an Mehrwegsysteme auseinander. Damit können Ansprüche an ein ideales Mehrwegsystem definiert werden.
“Förderung von Mehrwegverpackungssystemen zur Verringerung des Verpackungsverbrauchs” ist eine Untersuchung dazu, wie die bestehenden Mehrwegverpackungssysteme gefördert und auch optimiert werden können. Außerdem geht es um die Potenziale für neue Systeme innerhalb von Lieferketten sowie um die Förderung von Mehrwegsystemen im Getränkebereich. Dies soll Empfehlungen für die Förderung von Mehrwegverpackungen im Versandhandel bewirken.
Was ist das Ziel von Mehrwegverpackungen und den Verpflichtungen?
Insbesondere der Blick auf Einweg-Plastikflaschen ist erschreckend: Deutschland verbraucht täglich circa 45 Millionen dieser Flaschen, das sind circa 16,4 Milliarden Flaschen pro Jahr. Für die Herstellung von Einweg-Plastikflaschen benötigt es jährlich etwa 480.000 Tonnen Erdgaskondensate und Rohöl. Dies ist ein gigantischer Verbrauch, der zwar in erster Linie zur Lasten der Umwelt geht, dies aber auch Auswirkungen auf den Menschen hat.
Die Ziele von Mehrwegverpackungen sind also klar: Eine Schonung der Ressourcen und eine geringere Produktion von Abfall. Denn durch die Mehrwegflasche, die bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden kann, wird im Vergleich zu Einwegverpackungen einiges eingespart. Die Flaschen können vielerorts abgegeben und dann zum nächstgelegenen Abfüller transportiert werden. Dadurch wird zusätzlich CO2 eingespart.
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E-Commerce tun kannst.
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