ChatGPT Urheberrecht – Kurz & Kompakt
- Die KI erhält ihre Informationen per Webscrapping aus Webseiten im Internet, Büchern und wissenschaftlichen Arbeiten.
- Urheber ist eine natürliche Person, die eine Idee in ein Werk umwandelt und dafür eine entsprechende Schöpfungshöhe aufgebracht hat.
- Zum Training für die Texterstellung greift ChatGPT laut OpenAI nur auf gemeinfreie Inhalte oder auf solche zurück, für die eine Lizenz erworben wurde.
- Die von ChatGPT erstellten Texte sind nicht urheberrechtlich geschützt, denn eine KI hat keinen Anspruch auf geistiges Eigentum.
- Auch mit ChatGPT sind Urheberrechtsverletzungen möglich, wenn die KI selbst oder der Nutzer durch Zugabe zu vieler Informationen früherer Werke zur Vervielfältigung geschützter Werke beiträgt.
- Urheberrechtsverletzungen können Abmahnungen und Unterlassungserklärungen zur Folge haben.
ChatGPT – Was ist das?
ChatGPT (Chatbot Generative Pre-Trained Transformer) ist ein Chatbot, der mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) funktioniert. Bei KI (Engl.: Artificial Intelligence, AI) handelt es sich um den Teilbereich der Informatik, der sich mit intelligenten Maschinen und ihrer Entwicklung beschäftigt. Das besondere an KI ist, dass sie nicht mit bestimmten Antworten gefüttert werden muss, sondern diese eigenständig findet und Fragen selbst lösen kann. Ein sehr komplexer Algorithmus ermöglicht das eigene Erlernen der Lösungswege, während sich die KI durch Machine Learning (maschinelles Lernen) stets weiterentwickelt.
ChatGPT als ein Chatbot mit künstlicher Intelligenz kann Sprache verarbeiten ohne bestimmten Regeln oder Befehlen folgen zu müssen wie andere Programme. Mit diesem Sprachmodell kannst du interagieren bzw. kommunizieren und dir ganz verschiedene textliche Inhalte erstellen lassen. ChatGPT kann zum Beispiel:
Aber ChatGPT eignet sich auch als Quelle für Inspiration und Ideen und kann Hilfestellungen geben, z. B. Texte vorstrukturieren, ohne vollständige Inhalte erstellen zu müssen.
Wer steckt hinter ChatGPT? Bei dem Chatbot handelt es sich um ein Projekt des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI, das sich der Erforschung von KI widmet.
- Lange Texte zusammenfassen
- Texte in verschiedene Sprachen übersetzen
- Fragen zu verschiedenen Themen beantworten
- natürliche Gespräche führen und Humor “verstehen”
- Textinhalte erstellen, z. B. Geschichten, Gedichte, Produktbeschreibungen, Blogbeiträge
Aber ChatGPT eignet sich auch als Quelle für Inspiration und Ideen und kann Hilfestellungen geben, z. B. Texte vorstrukturieren, ohne vollständige Inhalte erstellen zu müssen.
Wer steckt hinter ChatGPT? Bei dem Chatbot handelt es sich um ein Projekt des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI, das sich der Erforschung von KI widmet.
Woher hat ChatGPT seine Informationen?
Damit ChatGPT funktioniert, ist eine Vielzahl an Daten notwendig. Diese stammen aus ganz verschiedenen Quellen:
- Webseiten im Internet: Nachrichtenportale, Blogs oder Formen stellen neben weiteren Webseiten viele Daten zur Verfügung.
- Bücher: Romane, Sachbücher und Lehrbücher sind eine wichtige Informationsquelle, die nicht nur eine Fülle von Wissen, sondern auch viele verschiedene Schreibstile und Perspektiven liefern.
- Wissenschaftliche Arbeiten: Durch wissenschaftliche Publikationen und Forschungsartikel erhält ChatGPT einen tiefen Einblick in fachbezogene Themen, um komplexe wissenschaftliche Fragen beantworten zu können.
Ausgelesen werden die Inhalte beispielsweise automatisch per sogenanntem Webscraping, wobei der Einsatz dieser Funktion bestimmten Regularien unterliegt. Beispielsweise dürfen nur Informationen ausgelesen werden, die frei zugänglich auf der Seite sind. Das Tool hat aber keinen Live-Zugriff auf das Internet, sondern wird mit neuen Informationen regelmäßig angelernt. Daher aktualisiert sich der Wissensstand von ChatGPT immer wieder. Bei der Erhebung von Daten werden diese anonymisiert, sodass keine Rückschlüsse auf einzelne Nutzer möglich sind.
In den USA haben mehrere Autoren die Firma OpenAI verklagt, weil sie deren Bücher ohne Einverständnis als Trainingsmaterial von künstlicher Intelligenz verwendet haben. Die Autoren werfen neben der Urheberrechtsverletzung vor, dass ChatGPT nun den Stil der Schriftsteller imitieren könne. Sie fordern Schadenersatz und dass ihre Werke ohne Zustimmung nicht mehr zur Entwicklung von Algorithmen verwendet werden.
Grundlagen des Urheberrechts – Definition und Bedeutung
Beim Urheberrecht gibt es einiges zu beachten und nicht jeder darf sich als Urheber bezeichnen. Urheberrecht wird zwar automatisch gewährt, allerdings gibt es für urheberrechtlich geschützte Werke einige Voraussetzungen.
Was schützt das Urheberrecht?
Beim Urheberrecht handelt es sich um eine umfassende Sammlung von Rechtsnormen, die die geistige Schöpfung des Urhebers, aber auch eine angemessene Vergütung für eine Verwertung seines Werks sichert. Mit dem Urheberrecht werden also die Rechte von Urhebern und der geistige Gehalt des Werkes geschützt.
§ 11 Urhebergesetz besagt: “Das Urheberrecht schützt den Urheber in seinen geistigen und persönlichen Beziehungen zum Werk und in der Nutzung des Werkes. Es dient zugleich der Sicherung einer angemessenen Vergütung für die Nutzung des Werkes.”
Urheberrechtlich geschützt sind beispielsweise folgende Werke:
- Grafiken und Designs
- Texte und Artikelbeschreibungen
- Musik und Jingles
- Filme und Videos
- Fotografien und Bilder
- Software
Das entstandene Werk wird geschützt, unabhängig vom Zweck, dem Umfang des Werkes oder dem Aufwand der Herstellung. Nicht geschützt durch das Urheberrecht sind dagegen (wissenschaftliche) Fakten oder Erkenntnisse, Funktionsweisen, Theorien oder amtliche Werke, zum Beispiel Verordnungen oder Erlasse.
Wer ist Urheber?
Beim Urheber handelt es sich um eine Person, die eine Idee in ein Werk verwandelt und der eine dafür notwendige “Schöpfungshöhe” zugesprochen wird. Im Urheberrecht wird der Urheber als Schöpfer des Werkes bezeichnet.
Urheber können nur natürliche Personen sein. Also keine Programme oder Maschinen, aber auch keine juristischen Personen, wie zum Beispiel Institutionen, Behörden oder Unternehmen. Beispielsweise können Verlage ausschließlich Nutzungsrechte an urheberrechtlich geschützten Werken erhalten, aber niemals selbst Urheber sein.
Wenn mehrere natürliche Personen ein Werk geschaffen haben, so sind sie Miturheber des Werkes. Die Miturheber können nicht alleine Entscheidungen für das Gesamtwerk treffen. Für Verwertungshandlungen ist immer die Zustimmung des Miturhebers einzuholen.
Auch Angestellte sind Urheber
Wann entsteht Urheberrecht?
Sobald eine Person eine Idee in eine erfassbare Form bringt, ist sie ein Urheber und das Werk automatisch geschützt. Voraussetzung ist, dass es sich um eine natürliche Person, also keine Maschine oder ein Unternehmen, handelt. Urheberrecht entsteht dabei mit der Schöpfung automatisch und muss nicht beantragt oder angemeldet werden. Das gilt auch für unveröffentlichte Werke.
Wann verjährt Urheberrecht?
Durch eine Verjährung wird ein Zeitrahmen festgelegt, in welchem gesetzliche Ansprüche geltend gemacht werden können. Im Urheberrecht wird die Verjährung in § 102 Urheberrechtsgesetz (UrhG) definiert.
Urheberrecht verjährt zunächst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers automatisch, aber es gelten weitere Fristen. Beispielsweise erlischt das Urheberrecht für Lichtbilder (einfache Fotografien, die keine Schöpfungshöhe erreichen) 50 Jahre nach der Herstellung. Lichtbildwerken dagegen wird eine besondere Schöpfungshöhe zugesprochen, bei denen ebenfalls die 70-jährige Frist nach Ableben des Urhebers gilt.
Während bei anonymen Werken das Urheberrecht auf den Verlag übergeht, geht es bei anderen Werken mit dem Tode des Urhebers entweder an Miturheber oder Erben über. Diese können dann entscheiden, wie das Werk genutzt werden darf.
Welche Ausnahmen lässt das Urheberrecht zu?
Es gibt auch Werke, die nicht urheberrechtlich geschützt sind. Diese werden dann weitläufig als lizenzfrei oder gemeinfrei bezeichnet. Das trifft aber nur zu, wenn
- der Urheber sein Werk zur lizenzfreien Nutzung freigibt
- das Urheberrecht abgelaufen ist
Zusätzlich ist es möglich, dass ein Werk (Lizenz) des Urhebers nötig ist. Vervielfältigt werden darf ein urheberrechtlich geschütztes Werk zum Beispiel:
- in der Rechtspflege, beispielsweise bei gerichtlichen Verfahren
- zum rein privaten Gebrauch
- zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken (z. B. als Unterrichtsmaterial)
- im Sendebetrieb (z. B. in der Bildberichterstattung)
Es besteht außerdem ein , wodurch Teile des Werkes unter Nennung der Quelle in wissenschaftlichen Arbeiten oder anderen Sprach- und Musikwerken verwendet werden dürfen.
Wie kann man urheberrechtlich geschützte Werke nutzen?
Der Urheber kann Dritten ein Nutzungsrecht einräumen, sodass diese das Werk vervielfältigen oder veröffentlichen können. Dafür wird eine Nutzungsvereinbarung getroffen und eine Lizenz vergeben, wofür der Interessent eine Gebühr entrichten muss. Sämtliche Details der Vereinbarung werden in einem sogenannten Lizenzvertrag festgehalten.
Der Urheber hat die Möglichkeit, dem Nutzer ein einfaches oder ausschließliches Nutzungsrecht für sein Werk einzuräumen:
Einfache Nutzungsrechte können an mehrere Personen vergeben werden, sodass eine unbegrenzte Anzahl Dritter das Werk nutzt. Gängig ist das beispielsweise auf Bilddatenbanken, wo Fotografen oder Grafiker ihre Werke gegen eine Gebühr zur Verfügung stellen.
Bei einem ausschließlichen Nutzungsrecht wird einer Person ein exklusives Nutzungsrecht eingeräumt, wodurch selbst der Urheber von der Nutzung ausgeschlossen wird. Das ist im Verlagswesen eine gängige Praxis, um sicherzustellen, dass andere Verlage das Buch nicht ebenfalls drucken können.
Das sind die einzigen Möglichkeiten, das urheberrechtlich geschützte Werk anderen Nutzern zur Verfügung zu stellen, da Urheberrechte nicht pauschal übertragen werden können.
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Im E-Commerce-Alltag stehst du beim Urheberrecht auch ohne die Nutzung von ChatGPT vor einigen Herausforderungen. Woher sind beispielsweise die Bilder in deinem Online-Shop? Willst du in irgendeiner Form Musik einbinden? Brauchst du Lizenzen, musst du Quellen angeben und wenn ja, wie genau macht man das? Du hast viele Fragen, auf die du in unserer Rechtsberatung Flatrate Antworten erhältst. Mit einem direkten Draht zu einem unserer erfahrenen Anwälte bringt dich rechtlich in einen sicheren Hafen.
Urheberrecht bei KI-generierten Inhalten – Herausforderungen und Grenzen
ChatGPT und Urheberrecht ist ein komplexes Thema, denn es ist von verschiedenen Seiten zu betrachten. Einerseits ist die Frage relevant, ob das Tool zum Erstellen seiner Antworten auch auf Material zurückgreift, welches womöglich urheberrechtlich geschützt ist. Andererseits ist die Frage, ob die von ChatGPT erstellten Antworten selbst als zu schützende Werke nach dem Urheberrecht gelten.
ChatGPT nutzt zur Erstellung seiner Inhalte die Informationen von verschiedenen Quellen, die öffentlich zugänglich sind. Diese Daten werden zudem anonymisiert, sodass sie keine Informationen enthalten, die zu einer persönlichen Identifikation führen könnten. Aus diesen Daten fertigt ChatGPT keine Kopie an, sondern das Tool nutzt sie zur Entwicklung und Optimierung. Mit Hilfe der erhobenen Daten erkennt der Chatbot Muster und Beziehungen und lernt so, menschenähnliche Texte zu erstellen. Die Texte werden aus den Daten also nicht plagiiert, sondern sie sind lediglich ein Teil des Lernprozesses von ChatGPT.
OpenAI-Richtlinien – Welche Rechte erhalten Nutzer?
Das US-amerikanische Unternehmen OpenAI stellt zur Verfügung, die sich auch mit dem Urheberrecht befassen.
OpenAI stellt zunächst klar, dass die gesamte Verantwortung für die Einhaltung von Gesetzen sowohl bei der Eingabe in ChatGPT als auch bei dessen Textausgabe bei einem selbst liegt.
In den AGB räumt OpenAI den Nutzenden weiterhin beispielsweise alle Rechte an dem Text-Output ein, der durch die KI entsteht. Die Inhalte kann man somit für jegliche Zwecke verwenden, auch kommerziell, wenn dabei die Nutzungsbedingungen eingehalten werden. Allerdings behält sich OpenAI vor, die generierten Inhalte auch selbst zu verwenden.
In den FAQ, die OpenAI zur Verfügung stellt, treffen sie zusätzliche Aussagen zur kommerziellen Nutzung der Textantworten von ChatGPT. Das Unternehmen erklärt, dass der Nutzer nicht nur Eigentümer der erstellten Ausgaben sei, sondern auch das Recht habe, diese nachzudrucken, zu verkaufen oder zu vermarkten. Das gelte unabhängig davon, ob die Antworten über einen kostenlosen oder kostenpflichtigen Plan erstellt wurden.
Zu beachten ist hierbei, dass sich das US-amerikanische Urheberrecht vom deutschen Urheberrecht unterscheidet. Beispielsweise gibt es im deutschen Urheberrecht die sogenannte Fair Use-Regelung nicht, die sich mit der angemessenen Nutzung von urheberrechtlich geschützten Materialien beschäftigt. Damit wird ein Nutzer dazu berechtigt, urheberrechtlich geschützte Werke zu nutzen, wenn der Urheber dadurch nicht in seinen Rechten beeinträchtigt wird. Allerdings gibt es keine konkrete Auflistung über die angemessenen Nutzungsarten, sondern lediglich Richtlinien zur Bestimmung einer angemessenen Nutzung.
Beispielsweise eine Nutzung des Werkes durch Reproduktion (z. B. Kopien), in Kritiken, Nachrichtenmeldungen, Wissenschaft oder Forschung wird als angemessen betrachtet und stellt keine Urheberrechtsverletzung dar. Ob die Nutzung angemessen ist, wird durch weitere Faktoren bedingt:
- Zweck und Charakter der Nutzung
- Art des urheberrechtlich geschützten Werkes (Unterscheidung zwischen kreativen und informativen Werken)
- Umfang und Bedeutung des verwendeten Teils im Verhältnis zum Gesamtwerk
- Wert des urheberrechtlich geschützten Werkes
Im Urheberrecht, welches durch EU-Richtlinien harmonisiert wurde, wird aber durch §§ 44a ff. UrhG das Ausschließlichkeitsrecht auf den Urheber beschränkt. Außerdem werden in unserem Urheberrecht Nutzungsrechte übertragen, während beim US-amerikanischen Urheberrecht das Urheberrecht an sich übertragen wird.
Die Regulierung von künstlicher Intelligenz steht in Europa noch an ihren Anfängen. Obwohl die EU-Kommission bereits einen Entwurf für eine KI-Verordnung veröffentlicht hat, stehen hier weiterhin Themen wie Cybersicherheit und Datenqualität im Vordergrund. Ob auch geistiges Eigentum und Urheberrecht bei künstlicher Intelligenz ebenfalls reguliert werden, bleibt abzuwarten.
Sind Antworten von ChatGPT urheberrechtlich geschützt?
Nach deutschem Urheberrechtsgesetz sind KI-Texte nicht urheberrechtlich geschützt. ChatGPT hat als künstliche Intelligenz kein Anrecht auf geistiges Eigentum. Denn nach der derzeitigen Rechtslage und § 8 Urheberrechtsgesetz (UrhG) können sich nur natürliche Personen (also Menschen) auf das Urheberrecht beziehen, da Computerprogrammen die entsprechende Grundlage für persönliche geistige Schöpfungen fehlt.
§ 2 Abs. 2 UrhG definiert nur persönliche geistige Schöpfungen als urheberrechtsfähig, sodass an den Ausgaben von ChatGPT kein Urheberrecht entstehen kann. Die AGB von OpenAI sind in diesem Fall zu vernachlässigen.
Bei den Antworten von ChatGPT ist schwierig zu bestimmen, inwieweit der Mensch noch als Urheber in Frage kommen kann. Denn die einzige Möglichkeit zur Einflussnahme sind die Eingabebefehle, sogenannte Prompts. Die Ergebnisse können so zwar gesteuert werden, aber den Prozess der Erstellung übernimmt der Chatbot. Der Mensch hat hier also lediglich eine unterstützende Rolle, was nicht ausreicht, um die ‘Werke’ von ChatGPT urheberrechtlich zu schützen.
Wer besitzt die Urheberrechte an den generierten Inhalten?
Nach deutschem Recht ist es einer künstlichen Intelligenz nicht möglich, Urheber zu sein. Obwohl OpenAI dem Nutzer in den AGB die vollen Rechte zuspricht, gilt auch dieser nicht als Urheber der Ausgaben, da er durch die verwendeten Prompts nur marginalen Einfluss auf die Ergebnisse hat.
Anders könnte der Fall liegen, wenn ChatGPT als KI lediglich als Hilfestellung genutzt wird und der Nutzer die Ausgaben so verändert, dass sie eigenschöpferische Eigenschaften aufweisen. Denn die eigentliche schöpferische Tätigkeit geht in diesem Fall trotzdem von einem Menschen aus. Aber das sind Einzelfallentscheidungen, die am besten mit einer Rechtsberatung individuell zu klären sind.
Es ist durchaus möglich, dass die Inhalte deiner Webseite ebenfalls als Trainingsdaten für den Bot ChatGPT verwendet werden. Wenn deine Textauszüge in den Ausgaben des Chatbots auftauchen und von anderen genutzt werden, handelt es sich dabei um eine Urheberrechtsverletzung. Aber gemäß der Urheberrechtsreform 2021 ist es gestattet, Daten zu kommerziellen Zwecken über Webseiten zu sammeln. Im sogenannten Data Mining werden digitale Werke automatisch analysiert mit dem Ziel, Trends, Muster oder Korrelationen zu erkennen und damit die Trainingsdaten der KI anzureichern. Du kannst dabei aber bestimmen, welche Teile deines Shops ausgelesen werden dürfen.
Können KI-Erzeugnisse gegen das Urheberrecht verstoßen?
Ob von ChatGPT erstellte Erzeugnisse selbst gegen das Urheberrecht verstoßen, ist abhängig von der Informationsbeschaffung der KI. Die deutsche Rechtslage ist zunächst eindeutig: Nach § 16 UrhG stellen wortgetreue Wiedergeben urheberrechtlich geschützter Texte eine Vervielfältigung dar, was eine Urheberrechtsverletzung ist.
Würde sich der Chatbot GPT also an urheberrechtlich geschützten Texten bedienen und diese durch die Textausgaben vervielfältigen, wäre das eine Urheberrechtsverletzung, für die letztlich der Nutzer der KI haftet, also du. Wahrscheinlicher ist es allerdings, dass der Anwender von ChatGPT den Nutzer aktiv mit Informationen zum älteren Werk gefüttert hat, auf die die KI im Zuge der Texterstellung zurückgreift. Auch dabei handelt es sich um eine widerrechtliche Vervielfältigung.
Kommt es rein zufällig ohne vorherige Informationszugabe zu Ähnlichkeiten mit einem älteren Werk, kann es sich auch um eine sogenannte Parallelschöpfung handeln.
Auch um eine Urheberrechtsverletzung nach § 23 Abs. 1 Satz 1 UrhG handelt es sich, wenn der Nutzer die KI dazu auffordert, einen vorbestehenden Text abzuändern. Wird dieser Text vom Nutzer aber erneut bearbeitet, sodass er sich vom zugrunde liegenden Werk ausreichend entfernt, kann nach § 3 UrhG ein Bearbeiterurheberrecht zugunsten des Nutzers entstehen.
Auf die Frage, ob die KI gegen das Urheberrecht verstößt, antwortet ChatGPT:
“Nein, ich verstoße nicht gegen das Urheberrecht. Die generierten Antworten basieren auf einem breiten Satz von Daten, der während des Trainings verarbeitet wurde. Mein Ziel ist es, hilfreiche und informative Inhalte bereitzustellen, die auf diesem Trainingsprozess beruhen. Es ist wichtig zu betonen, dass ich keine spezifischen Daten, auf die ich während des Trainings zugriff, kenne und dass die generierten Antworten allgemeiner Natur sind.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Verantwortung für die Einhaltung des Urheberrechts bei der Nutzung meiner Antworten und generierten Inhalte liegt. Benutzer sollten sicherstellen, dass ihre Verwendung der generierten Texte den geltenden Gesetzen und Richtlinien entspricht, insbesondere wenn es um die Verwendung in kommerziellen oder rechtlich sensiblen Kontexten geht. Wenn Unsicherheiten bestehen, ist es ratsam, professionelle rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen.”
ChatGPT wird mit frei zugänglichen Informationen trainiert, die zusätzlich anonymisiert wurden. Das setzt allerdings voraus, dass sich die Entwickler von ChatGPT genauestens mit den Trainingsdaten auseinandersetzen und diese nur in Übereinstimmung mit geltenden Rechtslagen verwenden. Hierbei ist weiterhin zu beachten, dass sich das deutsche Urheberrecht vom US-Amerikanischen unterscheidet.
Die Verantwortung hinsichtlich des Urheberrechts und seiner Einhaltung obliegt also allein dem Nutzer des Chatbots. Bevor die Ausgaben also ohne weitere Bearbeitung genutzt werden, solltest du die Texte immer überprüfen.
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Urheberrechtsverletzung – Mögliche Konsequenzen und wie du sie vermeidest
Das deutsche Urheberrecht ist wie alle weiteren Gesetze in Deutschland einzuhalten, wenn du unangenehme Konsequenzen für dein E-Commerce Business vermeiden willst. Beim Thema Urheberrecht und künstliche Intelligenz sind auch Urheberrechtsverletzungen möglich.
Wann handelt es sich um eine Urheberrechtsverletzung?
Nur der Urheber eines Werkes hat das Recht zu entscheiden, was mit seinem Werk passiert. Ob er sein Werk öffentlich zugänglich machen oder vervielfältigen möchte, obliegt allein ihm. Der Urheber hat also verschiedene Rechte. Diese Rechte werden verletzt, wenn ein Werk durch unbefugte Dritte gegen den Willen des Urhebers oder ohne Vorliegen einer Erlaubnis (Lizenz) verwendet und/ oder vervielfältigt wird.
Wenn du Bilder von Agenturen oder die Texte von ChatGPT nutzt, musst du die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) beachten. Dort werden Regeln zur Nutzung definiert, die du einhalten musst, denn eine Missachtung der Bedingungen kann ebenso eine Urheberrechtsverletzung sein.
Was passiert, wenn man gegen das Urheberrecht verstößt?
Ein Urheber hat Anspruch auf Auskunft, Unterlassung und sogar Schadenersatz. Das bedeutet, dass Verletzungen des Urheberrechts zivil- und strafrechtliche Konsequenzen haben können.
Urheberrechtsverletzungen und somit Missachtung des Urheberrechtsgesetzes könnenabgemahnt werden . Das bedeutet: Ein Mitbewerber, ein Verein oder eine betroffene Agentur hat festgestellt, dass du ihre urheberrechtlich geschützten Werke nutzt. Mit einer Abmahnung wirst du dazu aufgefordert, dieses Fehlverhalten zu korrigieren und beispielsweise den Text zu entfernen. Außerdem kannst du in einer Abmahnung zu Zahlungen verpflichtet werden, zum Beispiel nachträgliche Lizenzgebühren.
Du möchtest wissen, welchen Kosten bei einer Abmahnung z.B. im Wettbewerbsrecht auf dich zukommen könnten? Mit dem Abmahnkostenrechner kannst du diese schnell und einfach berechnen lassen.
Hast du gegen geltendes Recht verstoßen und eine Abmahnung im Urheberrecht erhalten, wirst du mitunter sogar aufgefordert, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. Damit soll sichergestellt werden, dass du die Urheberrechtsverletzung zukünftig vermeidest. In strafbewehrten Unterlassungserklärungen wird dir für mögliche erneute Verstöße ein Bußgeld auferlegt.
Beigefügte Unterlassungserklärungen solltest du auf keinen Fall einfach unterschreiben, da du dir womöglich ins eigene Fleisch schneidest. Unterlassungserklärungen können zu weit gefasst sein, also dir zu viele Beschränkungen auferlegen, oder exorbitante Bußgelder verlangen. Für dein Unternehmen und E-Commerce-Business könnte das unangenehme Konsequenzen haben.
Aber ignoriere Abmahnungen und Unterlassungserklärungen nicht. Dem Urheber eines Werkes oder Abmahner steht es frei, ein gerichtliches Verfahren anzustreben, um die Rechtsfolgen zu erzwingen.
Abmahnung erhalten? Wir helfen!
So vermeidest du Urheberrechtsverletzungen mit ChatGPT
Die Nutzung von ChatGPT ist im Arbeitsalltag eine Erleichterung für Online-Händler, aber als Nutzer kannst du der KI auch nur bis vor die digitale Stirn gucken. Du kannst also nicht einsehen, welche Quellen der Bot konkret benutzt hat und wie identisch die Textausgaben gegebenenfalls sind.
Da du im Worst-case-Szenario für Urheberrechtsverletzungen haftbar bist, kannst du ein paar Sicherheitsvorkehrungen treffen, um dich und dein Unternehmen zu schützen. Bei der Nutzung des Chatbots kannst du zunächst sicherstellen, dass du ihn nicht aktiv mit bestimmten Informationen zu konkreten Werken fütterst. Hier besteht die Gefahr, dass der Chatbot die von dir gelieferten Informationen nutzt und einfach leicht umgeschrieben widerspiegelt. Sind diese Textabschnitte zu nah am Original, kann dies als Vervielfältigung gewertet werden.
Die Ausgaben von ChatGPT solltest du im Hinblick auf das Urheberrecht überprüfen. Du kannst Textzeilen oder -passagen beispielsweise kopieren und in Suchmaschinen eingeben. Wenn diese Sätze dann genauso auf anderen Seiten oder in anderen Quellen vorhanden sind, würde dir die Suchmaschine entsprechende Ergebnisse ausspielen. Außerdem gibt es Online sogenannte Plagiats-Checker, mit denen du die generierten Inhalte abgleichen kannst.
Wir empfehlen dir aber, die Ergebnisse von ChatGPT nicht eins zu eins zu übernehmen. Die Texte der KI kannst du immer noch abwandeln und individualisieren, indem du entweder Umformulierungen vornimmst oder zusätzliche Textabschnitte hinzufügst.
Weiterhin musst du die Sharing and Publication Policy von OpenAI berücksichtigen. Dort wird festgelegt, dass du bei Textinhalten, an denen ChatGPT beteiligt war bzw. als “Co-Autor” mitgewirkt hat, entsprechend auf diese Mitwirkung hinweisen musst.
raten wir dir davon ab, deine gesamte Contenterstellung auf ChatGPT zu stützen. Es geht nicht nur deine persönliche Note für dein E-Commerce-Business verloren, sondern das Risiko für mögliche Urheberrechtsverletzungen steigt.
Kraft der künstlichen Intelligenz effektiv nutzen
Fazit zum ChatGPT Urheberrecht
In der Schlussbetrachtung wird deutlich: Die Integration von KI-generierten Inhalten, insbesondere durch Plattformen wie ChatGPT, eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, birgt aber auch juristische Fallstricke.
Obwohl das Urheberrecht bisher klar geregelt ist, gibt es hinsichtlich Künstlicher Intelligenz und Chatbots wie ChatGPT noch einige Lücken. Ab wann hat der bedienende Mensch beispielsweise genug dazu getan, damit er es als sein Werk bezeichnen kann? Für diese Feinheiten fehlt derzeit noch die Rechtsprechung.
Letztlich bedeutet die intelligente Nutzung von ChatGPT nicht nur Effizienzsteigerung, sondern auch die bewusste Gestaltung einer authentischen und rechtlich sicheren Online-Präsenz. Diese Technologie bietet uns eine Fülle an Potenzial und mit einem fundierten Verständnis für Urheberrecht können wir in der Welt der KI-generierten Inhalte erfolgreich navigieren.
Was es dafür braucht, ist eine eindeutige Rechtslage, die innerhalb der Europäischen Union noch in der Entwicklung steht. Wie es mit ChatGPT und Urheberrecht weitergeht, bleibt also abzuwarten.
FAQ zum ChatGPT Urheberrecht
Kann ich Texte von ChatGPT verwenden?
Durch die Nutzungsbedingungen von ChatGPT bzw. OpenAI steht es dir frei, die ausgegebenen Texte des Bots zu verwenden. Allerdings musst du laut den Nutzungsbedingungen angeben, wenn du Texte von ChatGPT nutzt.
Kann ich ChatGPT gewerblich nutzen?
In den Nutzungsbedingungen von ChatGPT wird es Nutzern erlaubt, die Textausgaben sowohl für private als auch für gewerbliche Zwecke zu nutzen.
Ist ChatGPT DSGVO-konform?
Nutzer können bei ChatGPT ganz verschiedene Informationen eingeben, auch sensible oder persönliche Informationen von sich oder Dritten. Die deutschen Datenschutzbehörden äußern Bedenken bei der Nutzung von ChatGPT, denn es fehlen Informationen zu:
- den verwendeten Datenquellen
- dem Algorithmus
- der Frage, ob Dritten für kommerzielle Zwecke Einsicht in die Daten gewährt wird
Außerdem werden beim Nutzen von ChatGPT vermutlich Daten in die USA übertragen, da ChatGPT zum US-amerikanischen Unternehmen OpenAI gehört. Mittlerweile gibt es aber ein Datenschutzabkommen zwischen den USA und Deutschland, das sogenannte Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADPF).
Kann man die Nutzung von ChatGPT nachweisen?
Es gibt bereits verschiedene Ansätze für Programme, die die Nutzung von ChatGPT anhand von Textmerkmalen ermitteln können sollen. Aber OpenAI gibt vor, dass anzugeben ist, wenn der genutzte Text von der KI stammt.
Wie erkennt man, ob ein Text mit ChatGPT geschrieben wurde?
Es gibt verschiedene Ansätze, von ChatGPT verfasste Texte mit Hilfe von Programmen zu erkennen. Autorschaftsverifikation, die ursprünglich genutzt wurde, um Plagiate in wissenschaftlichen Arbeiten zu erkennen, kann auch genutzt werden, um bestimmte Autoren wiederzuerkennen bzw. wiederzufinden. Relevante Faktoren sind dabei zum Beispiel typisch aufeinanderfolgende Buchstabenketten oder ähnliche Textbausteine. Allerdings ist das nur einer von verschiedenen Ansätzen, mit denen ChatGPT Texte zukünftig erkannt werden können sollen.
Was ist der Unterschied zwischen Copyright und Urheberrecht?
Das Copyright dreht sich um wirtschaftliche Interessen von Rechteinhabern, die sie auch an Dritte übertragen können. Das Kopieren und Vervielfältigen eines Werkes aufgrund eines wirtschaftlichen Interesses steht beim Copyright also im Vordergrund. Allerdings gibt es Copyright in unserem Rechtsraum nicht, sondern nur in anderen Ländern, z. B. den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).
Das Urheberrecht schützt einen Schöpfer und sein Werk und ist somit eher ideell ausgelegt. Urheberrechte können außerdem nicht veräußert werden, sondern bestehen automatisch lediglich für den Urheber eines Werkes. Zur Nutzung eines Werkes können lediglich Nutzungsrechte vergeben werden. Urheberrecht besteht automatisch.
Woher weiß ich, ob etwas urheberrechtlich geschützt ist?
Wie ein Urheberschutz festgestellt werden kann, hängt von der Form ab. Beispielsweise sind, sofern nicht gemeinfrei, alle Lieder und Bilder urheberrechtlich geschützt, während man geschützte Markennamen über das Markenregister in Erfahrung bringen kann. Bei Texten im Internet ist die Frage nach dem Urheberrecht schwieriger, da bereits kleine Beiträge oder Zitate urheberrechtlich geschützt sein können.
Inwiefern kann ChatGPT urheberrechtlich geschützte Werke erstellen?
ChatGPT kann keine urheberrechtlich geschützten Werke erstellen. Denn nach deutschem Urheberrechtsgesetz bedarf es dazu einer persönlichen geistigen Schöpfung, aber einer KI fehlt diese menschliche Schöpfungskraft. Auch die bloße Anfrage an den Chatbot ist als schöpferischer Akt nicht ausreichend, um Urheberrechte geltend machen zu können. Allerdings können mit der KI als Hilfsmittel sehr wohl Werke erschaffen werden.
Wie kann man sich vor Urheberrechtsverletzungen durch ChatGPT schützen?
Hauptsächlich kann man sich durch Urheberrechtsverletzungen durch ChatGPT schützen, indem man das Tool nicht mit Informationen füttert, die Texte nicht ungeprüft nutzt und auch nicht einfach eins zu eins übernimmt.
Können KI-generierte Texte als Plagiate angesehen werden?
Es ist durchaus möglich, dass die von ChatGPT erstellten Texte sogar als Plagiate angesehen werden können. Obwohl dem Tool keine Antworten vorgegeben werden müssen, lernt der Bot aus anderen Texten und benutzt deren Inhalte. Dadurch können womöglich die Rechte Dritter verletzt werden.
Bevor du die Texte von ChatGPT in deinem Online-Shop nutzt, solltest du sie also inhaltlich überprüfen. Dafür kannst du beispielsweise einzelne Textpassagen in Suchmaschinen eingeben und die Ergebnisse überprüfen. Bei rechtlichen Themen sollte der KI Chatbot nur als Hilfestellung genutzt werden, da für Fehler keine Haftung übernommen wird.
Können durch ChatGPT generierte Inhalte patentiert oder urheberrechtlich geschützt werden?
Von ChatGPT generierte Inhalte können nicht patentiert oder urheberrechtlich geschützt werden. Die Texte einer künstlichen Intelligenz unterliegen nach Urheberrechtsgesetz keiner persönlichen Schöpfungshöhe.
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